EFRAG:
Studie über erste Erkenntnisse aus Verfahren zur ESRS-Umsetzung in 28 Unternehmen
Befragt wurden 28 große Unternehmen aus acht Sektoren mit Hauptsitz in der Europäischen Union, die sich in Finanz- und Nicht-Finanzunternehmen aufteilen lassen. Die Unternehmen wurden aufgrund ihrer Größe ausgewählt. Vermutlich verfügen sie bereits über einen höheren Reifegrad und mehr Ressourcen in der Anwendung der ESRS.
Analyse der Umsetzungsverfahren in vier Schwerpunktbereichen
Die Verfahren wurden in vier für die Umsetzung der ESRS besonders wichtigen Schwerpunktbereichen analysiert:
- Bewertung der doppelten Wesentlichkeit (Double Materiality Assessment)
Hierzu ergab die Studie, dass etwa 85 % der Unternehmen beabsichtigen, die ESG-Berichterstattung und das Ergebnis der doppelten Wesentlichkeitsbewertung in die Geschäftsstrategie und die Entscheidungsfindung zu integrieren. - Wertschöpfungskette (Value Chain)
Dies ist der am wenigsten entwickelte Bereich. Mehrere Unternehmen haben sich für eine vereinfachte aggregierte Darstellung der Wertschöpfungskette entschieden. Etwa 90 % der Unternehmen arbeiten noch an der Verfeinerung ihrer Wertschöpfungsketten und suchen nach dem richtigen Gleichgewicht zwischen dem Grad der Aggregation und der Granularität. Sektorspezifische Leitlinien könnten hier weitere Klarheit verschaffen. - Lückenanalyse der Datenpunkte (Gap Analysis on Datapoints)
Es wurde festgestellt, dass viele Unternehmen die Ergebnisse der doppelten Wesentlichkeitsbeurteilung noch nicht in ihre Lückenanalyse der zu meldenden Datenpunkte integriert haben. Dies könne dazu führen, dass mehr Datenpunkte einbezogen werden, als in den Standards vorgeschrieben sind. Etwa 95 % der Unternehmen verwenden die Implementation Guidance 3 der EFRAG für die Durchführung ihrer Lückenanalyse. - Organisatorischer Ansatz für die ESG-Berichterstattung (ESG Reporting Organisational Approach)
Einig waren sich die Unternehmen, dass eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit (zum Beispiel zwischen Nachhaltigkeit, Finanzen, Risiko, IT und Geschäftsbereichen) die CSRD-Berichterstattung verbessern würde. Außerdem wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, die ESG-Berichterstattungsprozesse, einschließlich der Datenqualitätskontrollen (ähnlich wie bei der Finanzberichterstattung), zu standardisieren, insbesondere mit Blick auf die Prüfung. Zusätzliche Kompetenzen und Ressourcen sind erforderlich. Dies schließt auch die IT-Umstellung ein (85 % Zustimmung).
Die in Zusammenarbeit mit der Boston Consulting Group entstandene Studie stellt die Ergebnisse ausführlich dar.