Europäische Kommission:
Ergebnisse der Konsultation zur Verbesserung der Qualität und der Durchsetzung der Unternehmensberichterstattung veröffentlicht
Corporate Governance, einschließlich ihrer Beaufsichtigung
- Die Effektivität, Effizienz und Kohärenz der Verantwortung und Haftung der Leitungsorgane schätzt die Mehrheit der Befragten als niedrig oder mittel ein. Die Befragten sprechen sich dafür aus, diesen Bereich zu stärken, indem die Zuständigkeiten der Leitungsorgane geklärt und harmonisiert werden, ein wirksames Risikomanagement und interne Kontrollen gewährleistet werden und für eine angemessene Sachkenntnis der Mitglieder der Leitungsorgane gesorgt wird.
- Prüfungsausschüsse: Rund 80 % der Befragten stufen die Wirksamkeit, Effizienz und Kohärenz der Aktivitäten der Prüfungsausschüsse als mittel, hoch oder sehr hoch ein. Die Ansichten über die Anforderungen an die Einrichtung, Zusammensetzung etc. von Prüfungsausschüssen sind unterschiedlich.
- Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist nicht der Ansicht, dass wesentliche Abweichungen von den IFRS auf Mängel des EU-Rahmens für die Corporate Governance oder die damit zusammenhängende Beaufsichtigung zurückgeführt werden könnten. Viele äußerten keine Ansicht.
- Durchsetzung und Beaufsichtigung: Die Befragten befürworten einen verstärkten Informationsaustausch, die Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden, klarere Unabhängigkeitsregeln und Transparenz.
Abschlussprüfung und ihre Beaufsichtigung
- Über 82 % der Befragten stimmen zu, dass Abschlussprüfungen zur Qualität und Zuverlässigkeit der Unternehmensberichterstattung von PIEs beitragen. Sie sind auch der Meinung, dass die Arbeit der Abschlussprüfer zuverlässig ist und sind mit der Rolle der Abschlussprüfer von PIEs zufrieden.
- Harmonisierung allgemein: Viele Befragte weisen auf die mangelnde Harmonisierung der Vorschriften für die Abschlussprüfung in der EU hin und fordern eine Harmonisierung durch Abschaffung/Reduzierung der Mitgliedstaatenwahlrechte.
- Grenzüberschreitende Abschlussprüfungen: Viele Befragte sprechen sich dafür aus, die Mitgliedstaatenwahlrechte einzuschränken, um die Einheitlichkeit in der EU zu gewährleisten und Anreize für grenzüberschreitende Abschlussprüfungen zu schaffen. Die Befragten sprechen sich nachdrücklich für eine kohärentere Beaufsichtigung von grenzüberschreitenden Netzwerken aus.
- Verbesserung der Prüfungsqualität: Die Befragten haben unterschiedliche Ansichten zu den in der Konsultation vorgeschlagenen Maßnahmen zu Verbesserung der Prüfungsqualität. Besonders geteilt sind die Meinungen in Bezug auf die Aussage, dass Joint Audits zur Qualität der Abschlussprüfung beitragen (ca. 34 % stimmen überhaupt nicht zu und 31 % stimmen voll zu).
- Wechsel des Abschlussprüfers: Die Befragten sprechen sich insgesamt eher für eine weitere Harmonisierung der Rotationsvorschriften aus.
- Nicht-Prüfungsleistungen: 48 % der Befragten sind der Ansicht, dass eine Begrenzung der Erbringung prüfungsfremder Leistungen wirksam wäre, während die Meinungen hinsichtlich der Effizienz geteilt sind.
- Aufsicht: Die Befragten sprechen sich dafür aus, dass es auf europäischer Ebene Rechtsinstrumente zur Förderung der aufsichtlichen Konvergenz bei der Abschlussprüfung von PIEs gibt.
Weitere gemeinsame Punkte
Die Mehrheit der Befragten stimmt zu, dass spezifische Indikatoren nützlich wären, um die Qualität der Unternehmensberichterstattung, der Abschlussprüfung und der Wirksamkeit der Beaufsichtigung zu messen. Gleichzeitig sind die Befragten jedoch generell skeptisch, ob solche Indikatoren entwickelt werden können.
Nächste Schritte
Die nächsten Schritte bleiben offen. Es wird lediglich darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse dieser Konsultation bei jeder künftigen EU-Initiative berücksichtigt werden.